„Candida auris stellt aufgrund seiner Neigung, Ausbrüche zu verursachen, und seiner Resistenz gegen Antimykotika ein Risiko für Patienten in Gesundheitseinrichtungen in ganz Europa dar.
Schwierigkeiten bei der Identifizierung im Labor und ein mangelndes Bewusstsein für diese Candida-Spezies können die Früherkennung verzögern und das Potenzial für eine horizontale Übertragung erhöhen. C. auris wurde erstmals 2009 identifiziert und hat sich innerhalb weniger Jahre zu einer Ursache von Infektionen im Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen entwickelt. Es wurden Ausbrüche in Ländern auf fünf Kontinenten gemeldet. Die Zahl der gemeldeten C. auris Fälle in europäischen Ländern ist seit der letzten ECDC-Schnellbewertung des Risikos von C. auris im Dezember 2016 deutlich gestiegen. Es besteht weiterhin die Notwendigkeit, das Bewusstsein für C. auris in den europäischen Gesundheitseinrichtungen zu schärfen, damit sie ihre Strategien für Labortests anpassen und gegebenenfalls verbesserte Maßnahmen zur Infektionsprävention und -kontrolle durchführen können.“
European Centre for Disease Prevention and Control. Candida auris in healthcare settings – Europe – first update, 23 April 2018. Stockholm: ECDC; 2018.
Gezeigt ist der Graph der Detektion eines Candida auris. Die Detektion direkt aus der Probe (Tupfer) wird hier nach 7:35 Minuten als positiv gemeldet.
2009 zum ersten Mal in Japan (im namensgebenden Ohr einer Patientin) entdeckt, wurde Candida auris schon im August 2017 von der
US-amerikanische Gesundheitsbehörde (CDC) und im April 2018 von dem
Europäischem Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) als weltweites bzw. europaweites Risiko für Krankenhauspatienten bezeichnet. Begründet wurde dies durch die Eigenschaft dieses Pathogens nicht nur zu Ausbrüchen in medizinischen Abteilungen zu führen, sondern auch durch die Multiresistenz des Pilzes und die Problematiken diesen mit klassischen Labormethoden korrekt zu identifizieren. Durch diese leider noch lückenhafte Standarddiagnostik kommt es immer wieder zur fehlenden oder verzögerten Identifizierung und somit entsprechenden unwirksamen Therapieentscheidungen. Dies führt wiederum zur Forcierung des Ausbruchsgeschehens. Hinzu kommt, dass Candida auris im Gegensatz zu allen anderen Candida-Arten regelmäßig von Patient zu Patient übertragen wird, wobei Zwischenstationen wie Hände, Oberflächen oder medizinische Ausrüstung oft den Weg ebnen. Dies ist für Candida-Arten sehr ungewöhnlich. Üblicherweise führen endogene Wege (aus dem besiedelten Intestinal Trakt) bei verwandten Arten wie C. albicans und C. glabrata zu Infektionen. Es wird davon ausgegangen, dass Schmierinfektionen die Ausbreitung und schnelle Ansteckung weiterer Patienten mit Candida auris verursachen. Eine Ausbreitung über die Atemluft, wie es bei Erkältungsviren häufig der Fall ist, ist nach jetzigen Informationen auszuschließen.
Seit 2013 wurden der ECDC insgesamt 620 Fälle in sieben Staaten (Spanien, Vereinigtes Königreich, Deutschland, Frankreich, Belgien, Norwegen, Österreich) übermittelt. 75% dieser Fälle blieben bei harmlosen Besiedlungen, aber bei 25% endete die Kolonisierung mit einer Sepsis oder anderen Infektion. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC schätzt, dass zwischen 30 und 60 Prozent aller Infektionen, bei denen Candida auris in den Körper eindringt, tödlich enden. Vermutlich durch die sich entwickelnden und verbesserten Diagnostiksysteme wurde in den Jahren 2016 und 2017 eine deutlich wachsende Fallzahl ermittelt. Der bisher größte nosokomiale Ausbruch ereignete sich 2015/2016 in einer herzchirurgischen Abteilung in London.
Alle Experten, vom
Deutschen Nationalen Referenz Zentrum für Invasive Pilzinfektionen (NRZMyk), der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde (CDC) und dem Europäischem Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), sind sich einig, dass Krankenhäuser Candida auris in ihre Hygienepläne aufnehmen und Prozesse zum Umgang mit diesem Erreger festlegen sollten. Dies müsste dazu führen, das Bewusstsein für C. auris in den europäischen Gesundheitseinrichtungen zu schärfen, damit sie ihre Strategien für Labortests anpassen und gegebenenfalls verbesserte Maßnahmen zur Infektionsprävention und -kontrolle durchführen können.
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